Gesichter
hinter der Mode

Die Modewelt schmückt sich mit Glanz und Glamour, unterschlägt aber die unzähligen Geschichten der Menschen, die in der Textilindustrie oder angeschlossenen Sektoren arbeiten. Sechs Kambodschaner*innen erzählen hier ihre Geschichten von schwierigen Arbeitsbedingungen, Kämpfen und Widerständen.

Kunthear Mov Dokumentarfilm Patrick Kohl

Porträt von Kunthear Mov:„Ich hoffe, ich kann ein Vorbild sein.“

Kunthear Mov ist Mitgründerin des kambodschanischen Slow-Fashion-Labels Dorsu. Mit ihrem Entschluss zur Selbständigkeit, hat sie der Arbeit in einer Textilfabrik den Rücken gekehrt.

Im Jahr 2008 gründete Kunthear Mov gemeinsam mit einer Freundin Dorsu. Sie möchte ein Beispiel setzen, wie menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie aussehen können. Heute führt sie ein nachhaltiges Unternehmen mit rund 30 Mitarbeiter*innen. Vom Design bis zur Fertigstellung – alle Arbeitsschritte werden in ihrem Unternehmen unter einem Dach koordiniert und ausgeführt. Die verwendeten Stoffe sind Überreste aus der Massenproduktion der großen kambodschanischen Textilfabriken. Arbeiter*innen erhalten ein monatliches Gehalt über dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn und haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden.

Kunthear Mov möchte mit ihrem Geschäftsmodell ein Umdenken in den Köpfen von Konsument*innen anregen. Im Jahr 2019 wurde sie für ihre Arbeit mit dem Women of the Future Awards South East Asia ausgezeichnet.

Ich möchte einfach eine Chance haben, etwas aufzubauen, das gut ist für alle – für unsere Community."

Die Fast Fashion-Industrie boomt:

Einblick in die Fast-Fashion-Industrie: Die Fast Fashion-Industrie boomt: Große Modeunternehmen wie H&M, Zara oder Primark bieten wöchentlich wechselnde Kollektionen zu billigen Preisen an. Die Kosten dafür tragen die Arbeiter*innen in den Textilfabriken. Unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren sie Kleidung im Akkord. Überstunden sowie ein mangelnder Gesundheitsschutz zählen dabei zum täglichen Geschäft. Der Lohn am Ende des Monats reicht dann noch nicht einmal dafür aus, die nötigsten Grundbedürfnisse zu decken. Bei krankheitsbedingten Ausfällen müssen die Arbeiter*innen zudem Lohnkürzungen befürchten.

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